Der Stabsgefreite legt beide Hände auf den Tisch vor ihm und drückt sich mit den Armen nach oben. Ein weiterer Blick auf den kleinen LCD Display mit den Koordinaten. Doch es besteht kein Zweifel: Das ist definitiv die Koordinate des ehemaligen Bunkers. Er kennt sie, denn diese sechs Zahlen fuhr er schon mehr als einmal an.
„Ich muss mich sammeln!“ sagt Mäg zu sich.
„Bloß nichts überstürzen!“
Und doch arbeitet sein Kopf. Und obwohl er es ruhig angehen lassen wollte, stellt er schon diesem Augenblick eine Liste mit Dingen auf, die er zwingend für die Reise benötigen würde.
Er weiß, wo er welche Sachen herbekommt. Sogar ein Gewehr hatte er. Es war sein eigenes und er wollte es Gyle, nach seiner Ankunft hier in dieser Wohnsiedlung, schenken. Doch Gyle winkte ab und gab es an Mäg zurück und dieser bunkerte es auf seiner Stube. Man fragte nie wieder nach diesen Gewehr. Und das war auch gut so, denn der Stabsgefreite wusste, dass das Tragen von Waffen in Second Chance, außer man hatte guten Grund dazu, verboten war. Also hatte er das Gewehr zerlegt und die Einzelteile überall auf seiner Stube versteckt. Ein zufällig gefundener Verschluss konnte er immer noch gut reden.
Somit fehlte nur noch Munition. Und da sein Gewehr das typische 5,56 NATO Kaliber besaß hatte der fahrende Händler genügend davon. Ein paar Gensamen würden wohl genügen um ihn um 60 Patronen ärmer zu machen.
„SCHEIßE!“ brüllt er plötzlich, als ihm einfällt das der fahrende Händler schon vor drei Tagen da war. Es würde also noch dauern bis er hier wieder eintraf. Als Mäg den Raum verlässt, bricht der Funkspruch mit einem mal ab...
Zehn Minuten später...
Das man den Waffenkammerwart so schnell, und mit gerade einmal einer Flasche Selbstgebrannten überzeugen konnte, tatsächlich ganze sechzig Schuss raus zu geben, hätte Mäg niemals gedacht.
„Ein dämlicher Hund ist das...“ sagt Mäg als er außer Hörweite war. Die Patronen hat er sich in seine großen Beintaschen gesteckt, und fiel trotz seiner ausgefüllten Oberschenkel nicht auf.
Als er seine Stube betritt, schließt er hinter sich ab und sucht sämtliche Bauteile des Gewehres zusammen. Schnell packt er diese in einen kleinen Rucksack, welcher im Grunde, neben den Gewehr, das einzige Überbleibsel, während seiner Zeit im Widerstand war. Den Rucksack stellt er in sein kleines Regal, in welchem er seine spärliche Kleidung aufbewahrte und verlässt den Raum wieder.
Nach weiteren zehn Minuten kommt er wieder in den Raum, in seiner rechten Hand ein halbes Laib Brot, in seiner Linken etwa 300 Gramm Butter. Diese Beschaffung war sogar noch einfacher als die der Patronen, denn der Koch hatte bei den Stabsgefreiten noch Schulden, wenn man es so bezeichnen konnte. Jedenfalls hatte Mäg vor einigen Wochen etwa einen Monat in der Küche ausgeholfen und man hatte ihm versprochen, einmal mehr als alle anderen zu bekommen. Diese Schuld passte für seinen Plan also perfekt.
Als er die Butter in ein einfaches Tuch packt und diese, zusammen mit den Brot, ebenfalls in den Rucksack steckt, spricht er leise zu sich und geht seine imaginäre Liste durch.
Ihn fallen keine fehlenden Dinge auf. Er hat alles was ein Überleben in der Wüste einige Tage ermöglicht. Außer Wasser, aber das bekommt man hier überall. Wenn er sich an den Wasserstationen vier Flaschen abzapft, fragt keiner danach. Und er benötigt ein Fahrzeug.
Nunja...Das würde ein Grund, doch kein Hindernis sein, hier zu bleiben...
OT: Ich geh jetzt davon aus das mein Charakter ein Fahrzeug bekommen und sich auf den Weg gemacht hat.