Im Grunde mag ich die DZ, da sie durch die verschiedenen Aufgaben Abwechslung vom normalen Spielalltag bietet. Allerdings finde ich, dass die Belohnungen viel zu hoch sind. Hier kommt dann das Balancing ins Spiel. Warum soll man sich im normalen Spielalltag noch sonderlich anstrengen, wenn man seinen Char während einer einzigen DZ mehr aufpuschen kann, als sonst in einem ganzen Jahr?
Natürlich haben Uraner immer Vorteile gegenüber Non-Uranern, aber die DZ lässt diesen Vorteil geradezu explodieren. Klar freut sich zunächst mal jeder, der viel Wasser und viele Skills bekommt. Aber wer profitiert wirklich davon? (Abgesehen von den Betreibern, denen jeder Cent für die allgemein wirklich tolle Arbeit gegönnt sei.) Die breite Masse mit einer "durchschnittlichen" Zahl von Kämpfen gegen die WLs verbessert sich nur gegenüber inaktiven Spielern, da ihre Gegner genauso aufrüsten. Der ganz große Vorteil liegt allein bei denen, die während der DZ mit Uran alles weghauen und sich binnen weniger Tage in einem Maße verbessern, wie es in keiner Relation zu allen anderen Möglichkeiten der Verbesserung steht.
Kann man noch von Ausgeglichenheit im Spiel sprechen, wenn ein Spieler, der das ganze Jahr über aktiv ist, seine 100-150 Kämpfe am Tag macht und fleißig an seinem Char arbeitet, nicht annähernd soviel Wasser und Skills dazugewinnt wie einer, der nur während einer oder zwei DZs richtig reinklotzt? Und nun gleich vier davon im Jahr? Meine Befürchtung ist, dass sich das Spiel mehr und mehr nur noch auf die DZs konzentrieren wird, wenn man weiß, dass diese kein unregelmäßig stattfindendes Event mehr ist, sondern jedes Quartal kommt. Warum sich noch mühsam mit Uran auf die Suche nach Farmen machen, die ein paarhundert Wasser bringen, wenn man die Stäbchen besser ein paar Wochen später bei der nächsten DZ einsetzt, wenn das Spiel mit Millionen Wasser geradezu überschwemmt wird und man für die Kämpfe dort noch zusätzliche Skills erhält? Warum in einem knappen Krieg mit hunderten Uran jeden Gegner täglich verdreschen, nur um womöglich einen knappen Sieg davonzutragen, wenn man das Uran ein paar Wochen später bei der nächsten DZ sehr viel lohnender einsetzen kann?
Hier liegt meines Erachtens die extreme Unausgewogenheit, die eine häufige DZ ins Spiel bringt. Durch die doppelten Gewinne (extreme Mengen Wasser von den WLs und extreme Mengen an zusätzlichen Skills durch die Aufgaben) sprengt die DZ jeden Vergleich zu dem, was man in der restlichen Zeit für seinen Char tun kann. Beständigkeit und tägliche Aktivität werden nebensächlich. Wer sich richtig pushen will, der braucht künftig nur noch während der DZs ordentlich Uran rauszuhauen und kann die restliche Zeit praktisch verschlafen. Er wird trotzdem stärker sein als ein Uraner, der die gleiche Menge über das ganze Jahr verteilt für das ausgiebt, was Endwelt eigentlich ausmacht, es sich aber nicht leisten kann, auch noch zusätzlich bei der DZ maximal mitzuziehen. Wenn mehr und mehr Spieler sich schwerpunktmäßig aber nur noch an den DZs orientieren, wird das Spiel während der übrigen Zeit immer öder, und ich fürchte, spätestens dann geht auch der Schuss mit den kurzzeitig hohen Gewinnen durch Urankauf nach hinten los.