Beinahe ein ganzes Jahr ist vergangen. Beinahe ein ganzes Jahr ist es her, als Emnid und ich während unserer Mission durch die staubtrockene Wüste rauschten, mit nichts, außer ein paar Vorräten und 200 PS unterm Hintern. Als denn der Funkverkehr abbrach, nachdem mein verdrecktes Sandbike den Geist aufgab. Dieser Raider, ich lies ihn leben. Er flehte, er weinte, er rubbelte sich wehmütig an meinem Bein, wie eine rollige Katze. Ich verspürte Mitleid und lies in ziehen. Ich bin hart im nehmen, die Welt hier draußen hat mich geprägt, denn ich trug stets die Konsequenzen für mein Handeln, doch nie, NIE unterlief mir ein Fehler, welcher für mich in solch schweren Zeiten den Verlust eines so wertvollen Gutes bedeutete: Freundschaft! Emnid war weg, die Chancen einer freudentränenreichen Wiedervereinigung gibt es in Hollywood-Filmen, jedoch nicht hier. Ich war verirrt, mein Weggefährte verschollen, die Mission aus meiner Perspektive gescheitert. Zurückzuführen auf eine heute von mir so angesehene Fehlfunktion meines menschlichen Organismus: Emotionalität! Ich zeigte Mitleid, ich musste bezahlen. Mein Bike wurde manipuliert, ich hab es zugelassen. Zeit meine Rückschlüsse daraus zu ziehen-
Tage später...
Ich irrte weiterhin ziellos durch die Wüste. Anfangs versuchte ich mein Gepäck weiterzutransportieren. Selbst mein Motorrad schob ich noch kilometerweit, bis ich merkte wie sinnlos dies Unterfangen ist. Auch das Gepäck fiel nach und nach von mir ab, während ich mich schlußendlich nurnoch schwitzend und dehydriert mit ein paar Fetzen bekleidet über den heißen Sandboden schleppte. Der Sturm, welcher mir zahlreiche Stunden die Sicht versperrte verzog sich langsam, während sich vor mir eine riesige Stalltür auftat, eine Frau mich packte und an den Ohren immer tiefer in den Bunker zog.
"Oh, yeear baby, so mag ich das!"
522 - Es hatte begonnen!